Übungen B10 „Losgelassenheit“ – Lösen und Lockern Vorderhand

Losgelassenheit – Die Vorbereitung zum Herausheben des Brustkorbs

Das Lockern der Vorderhand dient dazu das Pferd auf das Herausheben des Brustkorbes vorzubereiten. Nur mit einer geschmeidigen und lockeren Vorhand kann sich das Pferd korrekt herausheben. Das Herausheben des Brustkorbes ist ein wichtiger Bestandteil der Versammlung. Nur wenn sich das Pferd vorne hebt kann die Hinterhand vermehrt unter den Pferdekörper treten. Umgekehrt braucht aber das Pferd die Hinterhand und das Aufwölben des Rückens, um sich in der Vorderhand herausheben zu können. Es bedingt sich also gegenseitig. Das Locken der Vorderhand, bzw. der Schulter im speziellen, geht aber dem Herausheben voran.

Durch das Lockern der Vorderhand kann das Pferd die Schulterblätter und damit auch die Vorderbeine freier bewegen. Es kann somit weiter ausgreifen (längere Schritte). Die Bewegung fühlt sich dadurch satter und stabiler an.


Losgelassenheit
Losgelassenheit – Lösen und Lockern der Vorderhand – Foto: Simone Aumair

Ziele dieser Übungen

Die folgenden Übungen lösen das Pferd in der Schulter, aber sie helfen auch mehr Aufmerksamkeit vom Pferd zu erhalten. Durch den permanenten Wechsel der Richtungen kann sich das Pferd nicht festmachen und es muss aufmerksam auf den Reiter sein. Das vorgegebene Muster gibt dem Pferd aber Sicherheit und es weiß was erwartet wird. Durch das Umstellen im Hals wir mit Verzögerung auch der Brustkorb und die Brustwirbelsäule gelockert. Für den Reiter ergibt sich der Vorteil, dass beide Seiten gut vergleichbar werden. Dies hilft die Schwächen des Pferdes und auch beim eigenen Sitz zu erkennen. Der Reiter sollte versuchen umzusitzen und auf die jeweilige Seite richtig zu sitzen. Mit etwas probieren findet man sehr schnell eine Position, die dem Pferd angenehm ist, diese ist dann meist auch die korrekte Sitzposition.

Ein weiterer Vorteil von Mustern und Übungen, die das Pferd bereits kennt, ist es dass sie in fremder Umgebung beruhigend auf das Pferd wirken. Sie wissen dann was erwartet wird, konzentrieren sich auf die Aufgabe und vergessen die fremde Umgebung.

Problem Unterhals

Der Unterhals ist ein Zeichen dafür, dass das Pferd die Wirbelsäule nach unten weg drück.  Der einseitige Widerstand deutet darauf hin, dass das Pferd den Oberarm und das Schulterblatt im unteren Bereich an den Brustkorb zieht. Durch diese Verspannung wird auch der Rücken durchgedrückt und der Schwung geht verloren. Das Becken wird durch den durchgedrückten Rücken flacher gestellt und die Hinterhand kann nur noch schwer unter das Pferd gebracht werden.

Abhilfe schafft hier eine Mobilisierung im Brustkorb und dem Übergang von der Halswirbelsäule zur Brustwirbelsäule. Der Oberarm und das Schulterblatt sollen sich wieder freier bewegen können. Wenn die Vorderhand gelöst ist kann auch der Rücken wieder schwingen.

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