Übung B16 „Viereck“ – Stangenarbeit mal anders

Übung Viereck – Stangenarbeit für Pferde

Eine Übung soll ein Ziel setzen, soll motivieren, etwas zu üben und sich und das Pferd zu verbessern. Das Wiederholen einer Aufgabe wird aber auch immer zu einem Fortschritt führen. 

Diese Aufgabe hat sich aus dem Versuch ergeben, Pferd und Reiter daran zu hindern bei den Übungen zum Herausheben der Schulter zu schummeln. Anfangs waren die Stangen nur als Begrenzung gedacht, aber mit der Zeit hat sich gezeigt, dass diese Übung sowohl den Reiter als auch das Pferd motiviert, es besser hinzubekommen. Als positiven Nebeneffekt fängt das Pferd an sich besser zu heben und wird leichter, aber es wird auch präziser lenkbar. Der Reiter lernt seine Kommandos zum richtigen Zeitpunkt zu geben, ruhiger zu sitzen und fängt an, konzentrierter zu reiten. Die Übung wird stufenweise im Schwierigkeitsgrad erhöht und jede neue Schwierigkeitsstufe soll anfangs im Schritt geritten werden. Generell sind alle Übungen in allen Gangarten möglich. Im Galopp sollte aber auf den richtigen Galopp geachtet werden.

Warum ist diese Stangenarbeit anders?

Das Pferd soll auf jede Richtungsänderung vorbereitet und sauber durch die Ecken oder Volten geritten werden. Zu wenig vorausschauendes Reiten führt meist zu ruckartigen Hilfen. Mit der Übung sollte sich ein schöner Rhythmus ergeben, der eine harmonische Bewegung erlaubt. 

Sehr effektiv lässt sich diese Übung auch zum Geraderichten des Pferdes verwenden. Speziell die Übungen mit der Außenvolte helfen, das Aufzurichten zu verbessern und sowohl das Kippen, als auch das Schieben über die Schulter zu korrigieren.

Es ist zu empfehlen, eckige Stangen zu verwenden. Natürlich können auch Begrenzungen aus Schaumstoff verwendet werden. Die Farbe macht keinen Unterschied, aber die Begrenzungen sollten gut sichtbar sein. Blau ist aber immer ein gute Wahl.

Wichtig- wie bei jeder Übung- macht das Pferd die Arbeit gut und verbessert sich, bekommt es eine kurze Pause und wird gelobt. Die Pause kann Schritt am langen Zügel oder einfach Stehenbleiben bedeuten. Besser mehrere Wiederholungen als eine zu lange Sequenz, womit das Pferd Gefahr läuft, den Spaß zu verlieren.

B16-1 Viereck 8m „Aufwärmen“

Zum Aufwärmen legen wir, wie am Bild gezeichnet, vier Gassen mit je 1,2 Meter Durchgangsbreite im Abstand von 8 m. Das Ganze sollte in der Mitte der Übungsfläche aufgebaut werden, damit außen genügend Platz bleibt. Anfangs kann auf die Pylonen verzichtet werden. Diese Übung ist bewusst einfach gewählt und es kann annähernd ein Zirkel geritten werden. Trotzdem muss das Pferd aber sauber geführt werden. Das Pferd soll sich in dieser Übung an die neue Situation gewöhnen und zurechtfinden. Versuche dabei, das Pferd schön zwischen den Zügeln und den Schenkeln zu führen. Die Stangen helfen zu begrenzen. Dein Blick soll vorausgerichtet sein, damit deine Hilfengebung rechtzeitig passiert.

Im Schritt wird das sehr schnell klappen, also kann es anschließend auch im Trab versucht werden. Es können anfangs auch nur zwei gegenüberliegende Gassen verwendet werden und es kann erst im zweiten Schritt durch alle vier geritten werden. 


Klappt es, das Pferd im Zirkel durch die Gassen zu reiten, kann man auf ein Viereck wechseln. Um die Form noch schöner zu definieren, können in den Ecken Pylonen aufgestellt werden. Anfangs werden die Seiten noch nicht ganz gerade sein, aber mit etwas Übung bekommt ihr das bestimmt prima hin. Natürlich kann diese Übung auf beiden Seiten und in allen drei Gangarten geritten werden.

Versucht immer, dem Pferd vor der Ecke eine Stellung zu geben und die Ecken über den äußeren Schenkel und Zügel zu reiten, so fängt das Pferd an, sich besser auf die Hinterhand zu setzen.

Es ist auch möglich, zwischen Zirkel und Viereck abzuwechseln, um das Pferd aufmerksamer zu machen.

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